Geschichte
Die Heilstätte Harzgerode wurde 1929-1931 als Klinik für tuberkulosekranke Kinder erbaut. Sie bot etwa 150 jungen Patient:Innen Platz, ebenso 150 Angestellten, die teils auf dem Gelände wohnten. Die sog. Frischluft-Liegekur mit Höhenluft, Sonnenlicht und körperlicher Schonung sollte den Fortschritt der Krankheit stoppen.
Der Architekturstil wird dem Neuen Bauen und der Klassischen Moderne zugeordnet. Das Gebäudeensemble steht unter Denkmalschutz und umfasst Wohngebäude, eine Gärtnerei, eine Kläranlage, Parkanlagen und ein in den 1970er Jahren erbautes Schulgebäude.
Nach dem bisherigen Kenntnisstand wurde die TBC-Kinderheilstätte Harzgerode auch während der Nazi-Zeit als solche betrieben. Es gibt Hinweise darauf, dass das Gebäude gegen Kriegsende und kurze Zeit danach kurzzeitig als Feldlazarett diente, bevor die ursprüngliche Funktion wieder aufgenommen wurde. 1969 wurde die Klinik in ein Fachkinderkrankenhaus für Atemwegserkrankungen umgewandelt. In den 1990er Jahren wurde ein Teil des Hauptgebäudes mit mehreren Millionen D-Mark saniert. Trotz massiver Proteste aus der Bevölkerung und der Kommunalpolitik erfolgte 1998 die Schließung aus wirtschaftlichen Gründen. Viele Jahre Leerstand folgten, bis 2014 die Idee entstand, hier ein Gemeinschaftsprojekt aufzubauen.