»Alles beginnt mit einem Punkt.« Wassily Kandinsky

Dieser Punkt ist rot und hängt seit ein paar Tagen an unserer Haustür. In unserem Fall ist es die Baugenehmigung für den Ostflügel, die im Winter noch so weit weg schien wie ein Stern am Himmel. Wenn wir die Arbeiten, die jetzt beginnen können, abgeschlossen haben, ist unser Haus keine Klinik mehr, sondern Wohn- und Gewerberaum. Diese anscheinend unbedeutende Änderung erlaubt es uns das Hauptgebäude zu beleben. Nach Abschluss der Arbeiten können die Räume bewohnt werden und unsere Haushüterzeiten sind vorüber.
Auch für die Bank ist diese Nutzungsänderung eine wichtige Sicherheit, die zeigt, dass es in großen Schritten voran geht. Jetzt zahlen sich die Wintertage aus, in denen wir diese Aufgabe geschultert haben, ohne zu wissen ob es am Ende Erfolg haben wird.
In den nächsten Tagen ist es dann soweit: Der im Kaufvertrag festgelegte Kaufpreis wird mithilfe eines Darlehens der GLS Bank und der bisherigen Genossenschaftsanteile überwiesen. Damit dürfen wir uns Eigentümer*innen nennen!

So einen Moment den sollte man feiern. Da sollte man mal inne halten und sich über das Geschaffte freuen. Ein Fest sollte man feiern mit allen, die es ermöglicht haben! So ein Fest sollte man feiern, denken wir uns und blicken stirnrunzelnd in den Kalender. Vielleicht wird es ein stilles Fest oder auch nur ein Campingausflug auf die große Wiese? Jedenfalls bleibt uns einmal wieder keine Zeit zum Durchatmen und das Fest ist auf irgendwann datiert.

Denn bald kommt richtig was in Bewegung: das Move Utopia! Für vier Tage, vom 10. – 14. Juli werden wir ein kleines Dorf in unserem Garten beherbergen. Menschen treffen sich um sich auszutauschen, kennen zu lernen, auszuprobieren. Um zu diskutieren, gerade auch über Uneinigkeiten, um aktiv zu werden und vieles mit nach Hause zu tragen. Für eine Welt nach Bedürfnissen und Fähigkeiten. Es wird eine große Vielfalt an Workshops angeboten und gemeinsam gegessen, getanzt und gelacht. https://move-utopia.de/de
Und wir werden mitten drin sein! An zwei Terminen werden wir uns als Gemeinschaft interessierten Menschen vorstellen und an einem Termin (Sa, 13.7. 18Uhr) haben wir Harzgeröder*innen eingeladen, um miteinander ins Gespräch kommen.
Eine ähnliche inspirierende und anregende Veranstaltung im kleineren Rahmen mit etwa 150 Menschen findet von 16.-23. August statt: die inzwischen 11. undjetzt?!-Konferenz. https://www.undjetzt-konferenz.de/

Und weil es auch im Innern weiter geht, diskutieren wir unsere Werte und Visionen und über Kompostklos. Unsere Gruppe wächst währenddessen nicht nur zusammen. Neben neuen investierenden Mitgliedern gibt es mehrere interessierte Menschen, die sich dem Projekt annähern.
Und auch wir nähern uns an: Als Anwartschaftsmitglied bei GEN Deutschland, dem Global Eco-Village Network.
So weit konnten wir nur dank viel Unterstützung, Beratung und geduldiger Zuhörender kommen. Daher bedanken wir uns bei allen, die diesen Weg mit uns gehen. Und laden dich herzlich ein, dies auch weiterhin zu tun.

die Gemeinschaft in der Heilstätte Harzgerode

Mareike, Theo, Hermann, Steffen, Julia, Josi, Alex, Anna, Sonja und Tobi

            

1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • walter jakowski
    11/09/2019 10:11

    Ich mag Kandinsky, aber auch Joseph Beuys, der da sagt:
    Jeder Mensch ist ein Träger von Fähigkeiten, ein sich selbst bestimmendes Wesen,
    der Souverän schlechthin in unserer Zeit.
    Er ist ein Künstler, ob er nun bei der Müllabfuhr ist, Krankenpfleger, Arzt, Ingenieur oder Landwirt.
    Da, wo er seine Fähigkeiten entfaltet, ist er Künstler.
    Ich sage nicht, dass dies bei der Malerei eher zur Kunst führt als beim Maschinenbau
    weiter:
    Nicht wenige sind zur Kunst berufen, sondern alle.

    Die einzig revolutionäre Kraft ist die Kraft der menschlichen Kreativität –
    die einzige revolutionäre Kraft ist die Kunst.

    Die Kunst ist das Bild des Menschen selbst. Das heißt, indem der Mensch mit der Kunst konfrontiert ist, ist er im Grunde mit sich selbst konfrontiert.
    Er öffnet sich dann selbst die Augen. Also ist angesprochen der kreative Mensch, seine Kreativität, seine Freiheit, seine Autonomie.
    Die Zukunft, die wir wollen, muss durch Kunst geschaffen werden.
    Sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen.

    Genug des Beuys, er hat es uns gesagt:
    Wir machen selber Kunst –
    wir haben es gewagt !

    Das Ökodorf 3.0,
    Gedacht ist nicht getan !
    Wir wollen es gestalten,
    Wir fangen vorne an.

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