Freifeldfunk Sommer 2024: Ein Ort, der Geschichte und Gegenwart verbindet

Hallo liebe Menschen, die ihr euch für den Fortgang der Freien Feldlage interessiert:) Erstmal vielen Dank, dass ihr uns begleitet! In letzter Zeit ist die Newsletter-Kommunikation etwas ins Stocken geraten durch den Server-Umzug und damit verbundene technische Umstellungen. Inzwischen hoffen wir es wieder im Griff zu haben und euch wieder regelmäßig mit Infos zu versorgen.

Seit der letzten Episode ist mal wieder viel passiert, wie in guten Fortsetzungsromanen.

Vernetzungstreffen: Raus aus der eigenen Suppe

Hervorzuheben sind da z.B. die Vernetzungstreffen der Gemeinschaftsnetzwerke Kommuja und GEN (Global Ecovillage Network), die sehr rege von uns besucht wurden. Beim Kommuja-Treffen waren auch 2 Mitglieder von Cecosesola zu Besuch, der schon erwähnten venezolanischen Kooperative mit über 1.000 Mitarbeitenden. Sie brachten ihre Beobachtung ein, dass wir uns oft schwer tun, Kritik direkt zu äußern und an die betreffenden Personen direkt zu adressieren. Ein Thema, das in unseren Gemeinschaften immer mal bearbeitet wird, dann erstmal besser klappt und im Alltag oft einreißt und wieder erinnert und erprobt werden muss – denn nur die wenigsten Menschen in unserer Gesellschaft haben einen gesunden Umgang mit Konflikten gelernt. Für die zwei Reisenden, Herlinda und Jhonatan, war es endlich mal wieder ein größeres Treffen, mit ca. 70 Menschen – für sie sind Besprechungen mit 200 Menschen keine Seltenheit.

Das Kommune-Treffen bot noch mehr Blicke über den eigenen Tellerrand hinweg, um von anderen zu lernen: Die aktuelle Lage der Zapatistas in Mexiko wurde vorgestellt, auf der einen Seite ihre neuen Ansätze für Basisdemokratie: Z.B. gibt es statt der gewählten Räte nun noch mehr Einbeziehung der Basis und mehr große Versammlungen mit bis zu 1.000 Menschen über mehrere Tage. Auf der anderen Seite ist dieses einzigartige zapatistische Reallabor für eine gerechte Gesellschaft leider in ständiger Gefahr: Die Bedrohungslage hat sich dieses Jahr deutlich verschärft durch ein Konglomerat von Paramilitärs, Militär und Drogenkartellen und sie brauchen mehr internationale Solidarität.

Events: Schritte vor und zurück

Nach den Auswärtstreffen ging dann auch bei uns die Veranstaltungssaison so richtig los. Auch dieses Jahr nutzten wieder etliche Gruppen unser Außengelände mit Begeisterung – aber wir sind nicht so viel gebucht worden wie angepeilt, also empfehlt uns weiter, damit die Bude voll wird;)

Unsere eigenen Veranstaltungen laufen weiter und werden ein bisschen mehr: Das Solar-Seminar bei dem wir PV-Kapazitäten dazubauten, das Sommerfest mit viel Kinderbesuch und dem alljährlichen Bunten Überraschungsabend, neu dazu VHS-Kurse wie Kräuter- und Pilzwanderungen. Auch beim Sommerfest der Stadt waren wir präsent mit einem Kinderspaß-Angebot.

Besorgt von den politischen Entwicklungen beteiligten wir uns vor den Wahlen an Infoständen, mit dem Wunsch nach mehr Partizipationsmöglichkeiten in politische Entscheidungen. Um langfristig etwas zu erreichen, versuchen wir natürlich das politische Engagement fortzuführen. Denn noch etwas, das wir von Cecosesola und den Zapatistas lernen können ist die Kontaktsuche mit Andersdenkenden.

Bau: Und immer wieder grüßt die Treppenbaustelle…

Welch Freude: Die Osttreppe ist endlich fertig und erstrahlt in neuem Glanz! Doch beim ersten Regen wird klar: Sie tropft immer noch. Oh weh… Seitdem gibt es regelmäßig neue Abdichtungsversuche und wir hoffen noch auf ein Happy End.

Währenddessen macht der Bau des neuen Trafos große Fortschritte: Abgesehen von der überraschend rosa Farbe, die nicht wirklich den Ton der sie umgebenden Porphyrplatten trifft, können wir wohl ganz zufrieden sein und das ist viel wert!

Außerdem haben ein paar Wegesicherungstätigkeiten stattgefunden und ein paar Bäume mussten Äste lassen. Aus ökologischen Grunden haben wir sie nicht ganz weggenommen, sondern lassen sie als Habitatbäume stehen, also als Lebensraum für viele Insekten, Vögel, Pilze uvm. Vom Ostflügel aus lassen sich wunderbar Spechte und Kleiber an der abgestorbenen Eiche beobachten.

Was Nettes zum Schluss: Jippie, diese Kategorie ist wieder da. Auch trotz ohnehin schon langem Newsletter. Und diesmal stand viiiieles dafür zur Auwahl. Gefallen ist die Wahl auf tada:

Holzwoche, Ehemaligentreffen und Denkmaltag!

Bei allen 3 Events hatten wir mal wieder sehr nette Gäste. Beim Denkmaltag sogar erstaunlich viele: An die 400 Menschen besuchten uns, aus Interesse an LostPlace, Architektur, oder um mal zu schauen was wir hier eigentlich so treiben. Ein Erfolgserlebnis, dass der Denkmaltag inzwischen zu einer festen Institution bei uns wird und dass diesmal besonders viele Kommentare kamen wie „Ihr habt unglaublich viel geschafft in den wenigen Jahren!“ Das hören wir gerne:) In Anbetracht der Tatsache, dass in den nächsten Jahrzehnten immer noch viel Arbeit auf uns warten wird…

Eine hoffentlich neue feste Institution starteten wir mit dem ersten Ehemaligentreffen: Ca. 30-40 ehemalige Patient:innen und Mitarbeitende sammelten sich am 7.9. in unserem hübsch vorbereiteten großen Saal und nachdem die erste Unsicherheit überwunden war, entstand ein reger Austausch der verschiedenen Jahrgänge untereinander. Von 1957 bis in die 1990er waren viele Heilstättengenerationen vertreten.

Damit verabschieden wir uns aus diesem laaaangen Newsletter, senden euch herzliche Herbstgrüße und sind gespannt, was die nächsten Monate uns allen so bringen werden.

Eure Freie Feldlage